Demonstration gegen die Streichung von Arbeitsplätzen im Brüsseler VW-Werk |
Topics: Volkswagen
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Wikinews
December 3, 2006
Brüssel (Belgien), 03.12.2006 - Mehrere tausend Menschen haben gestern in Brüssel gegen die Streichung von Arbeitsplätzen im dortigen VW-Werk demonstriert. Während die Veranstalter von 25.000 Demonstranten sprachen, haben sich Angaben der Polizei zufolge zwischen 15.000 und 20.000 Menschen an der Demonstration beteiligt.
Durch die Einstellung der Golf-Produktion in Brüssel werden zirka 4.000 der 5.400 Arbeitsplätze im Brüsseler VW-Werk wegfallen. Der Golf soll demnächst nur noch an den Standorten Wolfsburg und Mosel bei Zwickau gebaut werden. Ab 2009 soll in Brüssel, genauer in Forest, einem Vorort von Brüssel und Sitz des VW-Werks, der Audi-Kleinwagen A1 gebaut werden. Insgesamt sollen dann 3.000 Mitarbeiter in Forest beschäftigt sein, wie von Premierminister Guy Verhofstadt nach Gesprächen mit Spitzenmanagern des VW-Konzerns mitgeteilt wurde. Sicher sind sich die Demonstranten über diese Pläne aber nicht. So äußerte sich ein deutsches IG Metall-Mitglied aus Wolfsburg wie folgt: „Sicher ist etwas bei VW erst, wenn eine Unterschrift drunter ist und Investitionen getätigt werden.“ Die Spitzenmanager hatten eine weitere Senkung der Produktionskosten in Forest zur Bedingung gemacht.
Unterstützung bekamen die Demonstranten von ihren Kollegen aus mehreren deutschen Standorten. Auch Beschäftigte von Zulieferern und vielen anderen Unternehmen aus ganz Belgien fanden sich bei der Demonstration ein. Vertreter politischer Parteien waren ebenfalls an dem Umzug durch die Innenstadt von Brüssel beteiligt. Von der nationalen Eisenbahngewerkschaft SNCB wurden sogar Sonderzüge nach Brüssel eingesetzt.
Bereits am 22. November hatte es Proteste von Mitarbeitern des VW-Werks in Forest gegeben. Tausende Arbeiter hatten sich auf dem Parkplatz des dortigen Werks versammelt, und 400 Mitarbeiter waren mit einem Trauerzug durch Forest gezogen. Außerdem war im VW-Werk Brüssel ein Streik angesetzt worden.
Als Grund für die Stellenstreichung waren von Volkswagen Überkapazitäten in den deutschen und anderen westeuropäischen Werken angegeben worden.
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